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Linearmagnete (Hubmagnete)

Hubmagnet

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Haftmagnete, Elektromagnete, Spezialmagnete und andere ("Solenoids")


Linearmagnete Bügelmagnete

 

Definition Linearmagnete (Hubmagnete) sind elektromagnetische Aktoren, die mittels elektrisch erzeugtem Magnetfeld auf einen beweglichen Tauchkern Kraft ausüben.
Wirkung Linearmagnete (Hubmagnete) wirken ziehend und / oder drückend.

Über die Konstruktion lassen sich besondere Eigenschaften erzeugen:

  • nicht stabil
  • monostabil
  • bistabil
     
  • monodirektional
  • bidirektional
     
  • arretierend
Aufbau

Hubmagnet: Grundaufbau

Beschreibung

Linearmagnete bestehen aus einem Gehäuse, einer Hohlspule, einem Tauchkernlager und einem Tauchkern. Im Gegensatz zur üblichen Bauweise eines Elektromagneten ist der Kern lose, d.h. in zwei Richtungen (linear) beweglich.

Die Kraftwirkung erzeugen Hubmagnete dadurch, dass ein elektrisch erzeugtes Magnetfeld den (losen) Tauchkern in das Lager hineinzieht oder herausdrückt.

Grundsätzlich können Hubmagnete nur ziehen. Über konstruktive Änderungen können Hubmagnete unterschiedliche Eigenschaften erhalten. Konstruktive Änderungen sind z.B.:

  • Verlängerung des Tauchkerns

  • Einbau von Permanentmagneten

  • Zweiteilung der Spule

Übliche Gehäuseformen sind

  • offen: Blechbügel (siehe Blechbügelmagnete)
  • geschlossen: Zylinder und andere (siehe Zylindermagnete)
  • trafoartig: Blechpakete (siehe Lamellenmagnete)

Lager und Tauchkern sollten möglichst reibungs- und spielfrei sein:

  • geringer Kraftverlust (durch Reibung)

  • geringer Kraftverlust (Luftspalte stellen hohe Widerstände für Magnetfelder dar)

  • geringer Verschleiß

Typische Qualitätskriterien sind:

  • Wirkungsgrad
  • Verschleiß (Anzahl möglicher Hubwege)
  • Korrosionsfestigkeit
  • Robustheit gegenüber Staub und Flüssigkeiten
  • Erwärmung
Unterscheidungs- kriterien Ausgehend vom Grundaufbau erzeugen konstruktive Änderungen unterschiedliche Eigenschaften in Wirkung und Verhalten von Hubmagneten.

Übersichtlich wäre, wenn eine bestimmte Änderung nur eine bestimmte Auswirkung hätte. Dann wäre der Hubmagnet mit dieser speziellen Eigenschaft eindeutig zu bezeichnen. Dem ist aber nicht so.

Beispiel bidirektionale Magnete: Bidirektionalität läßt sich auf zweierlei Weise erreichen. Beide Wege ergeben Hubmagnete, die eine gesteuerte Vor- und Zurückbewegung erzeugen. Trotzdem gibt es Abweichungen im Verhalten: die einen sind bistabil und bidirektional, die anderen "nur" bidirektional.

Nicht einfacher wird es durch uneinheitliches Verständnis bei den verschiedenen Herstellern / Distributoren. So wird gern auch ein monostabiler Hubmagnet als bistabil bezeichnet, nur weil eine Feder den Tauchkern im ausgefahrenen Zustand hält. Tatsächlich handelt es sich aber damit um eine mehr oder minder unsichere Positionshaltung.  Wirklich bistabil ist das Verhalten solcher Hubmagnete selten. Und schon gar nicht bidirektional.

Folgende Übersicht mag etwas Klarheit verschaffen:
 

Unterscheidungskriterien
Kriterium Merkmal Bemerkung
Hubweg Millimeter  rd. 1 ... 5 ... 70mm
Kraft Newton  rd. 0,1N bis 50N und mehr
Strom Gleichstrom

Wechselstrom

schwache bis mittelstarke Magnete

mittelstarke bis starke Magnete

Kraftwirkung Zug

Druck

Zugmagnet

Druckmagnet

Bewegung Zug oder Druck

Zug und Druck

eindirektional

bidirektional

Arretierung ohne

einseitig

beidseitig

standard

monostabil

bistabil

Gehäuse offen
 

geschlossen

Blechbügel (C-Rahmen, D-Rahmen, U-Rahmen)

Zylindermagnete

Rahmen massiv

lamelliert

Gleichstrombetrieb

Wechselstrombetrieb

Spule eine

mehrere

standard

bidirektionale Magnete oder Spezialmagnete

unisoliert

bandisoliert

verkapselt

Billigaktoren, integrierte Aktoren (z.B. Relais)

standard (Isolierband)

explosionsgeschützt, korrosionsgeschützt

Anwendungs- bereiche

Verschlußmechanismen:

  • Lenkradschlösser
  • Türen-/Klappenverschlüsse
  • Geldkarteneinschübe (Einschubsperre, wenn Karte verkehrt herum eingesteckt wird)

Bewegungsmechanismen:

  • Schreibmaschinen (Anschlag des Typenhebels oder Kugelkopfes)
  • Sortieranlagen (z.B. Fließbandsortierung)
  • Werkzeugschärfmaschinen (z.B. Sägezahnvorschub)
  • Bremssysteme

Und hier ein kleines Schmankerl: ein Hubmagnet als Dribbler in einem Roboter. Verzeihung - dem Roboter, der im Jahr2006 in der Roboter-Fussball-Weltmeisterschaft (RoboCup 2006) den 4. Platz belegt hat! Gratulation dem Team von Herrn Ulrich Wienpahl, Erich-Klauser-Gymnasium, und ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung dieses "intimen" Fotos:

Hubmagnet als Schussvorrichtung im Roboter

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Beispiele
Hubmagnet C-Rahmen-Bauweise. Sehr preisgünstig und leicht, dafür aber geringer Wirkungsgrad.
Blechbügelmagnet in klassischer und durchaus hochwertiger Bauweise. Ohne Druckstift kann dieser Magnet nur ziehen.
Hubmagnet: Blechbügelmagnet mit geschlossenem Gehäuserahmen Hochwertiger Blechbügelmagnet mit geschlossenem Gehäuserahmen. Die links herausstehende Gewindestange ist eine Verlängerung des Tauchkerns. Während das rechte Ende zieht, drückt das linke Ende.
Die gleiche Bauform wie oben in großer schwerer Ausführung für weite Hubwege.  Hubmagnet: Blechbügelmagnet mit geschlossenem Gehäuserahmen
monostabiler Hubmagnet (Blechbügelmagnet) Ein kleiner monostabiler und eindirektionaler Blechbügelmagnet. Rechts erkennbar der Bereich der Permanentmagnete. Sie halten den Tauchkern im eingefahrenen Zustand.
Ein kleiner bistabiler und bidirektionaler Blechbügelmagnet. In der Mitte der geteilten Spule schön sichtbar: zwei Permanentmagnete. Sie arretieren den Tauchkern in unbestromten Zustand in den Endpositionen (eingefahren / ausgefahren). Hubmagnet: bistabiler und bidirektionaler Blechbügelmagnet
Ein Hubmagnet in Zylinderbauweise. Oft auch mit stirnseitigem Gewinde was je nach Anwendung interessante Befestigungsmöglichkeiten bietet.
Kurzhubmagnet: Hubmagnet in kurzer Zylinderbauweise für kleine, kräftige Hübe.

 

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(c) 2007, Rudolf Tremba